Ins Zottbachtal - Oberbernrieth-Neuenhammer

 Fünfzehn Wandersleut wollten wissen, ob die negativen Wettervorhersagen stimmen und haben sich unserer Wanderführerin Maria angeschlossen. Und die Vorhersagen waren richtig! Meist im Regen - mal heftig, mal weniger stark – wanderten wir nahe Oberbernrieth los und durch einen herrlichen Mischwald hinab ins Tal. Hier wurde uns dann klargemacht, dass wir diesen langen Abstieg am Ende auch wieder hinaufmüssen. Trotz des Regens war es im Wald angenehm, nicht kalt und die Luft frisch gewaschen. Ab der Hagenmühle ging unser Weg dann entlang des Zottbaches, ein Pfad durch Gras, wild bewachsen und doch so romantisch. Nachdem wir einigen Matschlöchern ausgewichen sind und die Prollermühle hinter uns lag, befanden wir uns dann auf dem "Schönwerth Sagen- und Märchenpfad". Der ca. 800 m lange Sagenweg ist dem großen Forscher und Sammler Franz Xaver von Schönwerth gewidmet, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts in dieser Region zahlreiche Geschichten aus mündlicher Überlieferung gefunden und aufgeschrieben hat. An sieben Stationen entlang des Zottbachs findet man verschiedene künstlerisch gestaltete Skulpturen und dazu Tafeln, die über die jeweilige Sage, den Künstler und das Material informieren. Da sich diese sieben Sagen hauptsächlich um die Wasserwelt und ihre Fabelwesen drehen, liegt über dieser Gegend ein etwas mystischer Flair. Der Regenguss wurde wieder heftiger und trieb uns etwas flotter zur Einkehr beim Hammerwirt in Neuenhammer. Hier ging alles schnell und freundlich von statten und wir konnten uns gut verköstigt auf den Rückweg machen. Nicht weit vom Wirtshaus entfernt steht ein Informationspavillon mit Wissenswertem über Schönwerth, seine Zeit, den Niedergang der dörflichen Ordnung und das Aufkommen der Industrialisierung. Hier beginnt eigentlich die Wanderung am Sagenweg, die wir eben von der anderen Seite aufgezogen haben. Nun ging es – wie üblich nach dem Essen – wieder bergan, natürlich mit Schirm. Die Feuchte im Wald lässt alles so gut riechen und gibt ein gutes Gefühl beim Einatmen (= Waldbaden). Nach einer kleinen Weile auf der Ebene, kam wie angekündigt der letzte steile Anstieg, der durch das urwaldähnliche Gebiet wieder zu den Autos führte.

 Schuhe, Socken und sonstiges waren durchnässt, der Regen tröpfelte nur noch und wir alle waren wieder mal freudig überrascht und angetan von dieser wunderbaren urigen Gegend und dem sehr interessanten und nicht alltäglichen Sagenweg.  (CG)